Neues Wohnen? - Mikro-Wohnungen, Coliving und Coworking

04.02.2019 21:53

In den Ballungszentren und den Speckgürteln ist das Angebot an Wohnraum rar und teuer – kein Geheimnis. Und vermutlich wird es in den nächsten Jahren nicht besser. Folglich entwickelten sich diverse Trends. Am Anfang waren es die Studentenwohnungen. Es folgten Mikroapartments, später Serviced Apartments.

Alle Sitze des Innovation Forums auf der Expo Real waren belegt, hinten auf den Holzbänken gab es keinen Platz mehr, viele Zuhörer standen. Es ging ums Thema Mikrowohnen mit folgenden Erkenntnissen:

Die Kleinen gewinnen im Investmentmarkt zunehmend an Bedeutung. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden hierzulande Studentenwohnungen und Mikroapartments für 1,6 Mrd. Euro gehandelt - das waren 1 Mrd. Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Längst hat sich das Angebot aufgefächert, Zielgruppe sind nicht mehr nur Studenten, sondern auch Berufseinsteiger, Pendler, Alleinlebende. Die Entwickler wollen in Kürze auch Mikro für ältere Menschen bieten. Erst einmal mit seniorengerechten Häusern und betreutem Wohnen starten. Zielgruppe sind die Rüstigen, die sich alleine fühlen, weniger Wohnraum möchten, viel auf Reisen sind. Ein Pilotprojekt eines Entwicklers soll in Aalen entstehen. Geplant ist, zwischen 28 m² und 40 m² große Apartments hochzuziehen. der Projektierer einen Community-Manager einsetzen und per Smartphone-App Bewohner miteinander und mit dem „Kümmerer“ vernetzen.

Das Thema Mikro-Wohnen ist auch im europäischen Ausland ein großes Thema. Einen Fuß auf den britischen Mikromarkt hat jüngst ein deutscher Investmentmanager gesetzt, indem er für rund 17 Mio. ein Unternehmen übernahm, dass 23.000 Betten managt und ist damit, eigenen Angaben zufolge, auf der Insel der größte unabhängige Betreiber von Studentenwohnraum.

Das neueste Konzept in Sachen Mikro ist „Coliving“, ein Modell der Wohngemeinschaft im 21. Jahrhundert. Investiert werden soll in den sieben Top-Städten Deutschlands und in Metropolen Europas. Das Grobraster sieht drei bis vier etwa 12 m² bis 15 m² große Zimmer vor, die sich um einen in etwa ebenso großen Gemeinschaftsraum mit Küchenzeile gruppieren.

Interessant sind auch Kombination aus gemeinschaftlichem Wohnen und Coworking, da es zukünftig auch eine Schnittmenge zwischen Coliving und Coworking gen wird.

Die diversen Konzepte gehen alle davon aus, dass Wohnen und Arbeiten stärker zusammenzurücken werden und müssen.

Christian Schaffner

(Quelle: Landsberger Monatszeitung)

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